Die DEGEMED begrüßt den begonnenen Dialog und die öffentliche Diskussion über die Behandlungsqualität und die Versorgungssicherheit an deutschen Kliniken, den die Studie „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ ausgelöst hat.
Die gestern veröffentlichte Studie hat mit ihrer Forderung nach einer deutlichen Reduzierung der Anzahl von Krankenhäusern in Deutschland breite Resonanz in den Medien und in der Fachöffentlichkeit hervorgerufen. Die vom IGES Institut durchgeführte Studie simuliert eine Neustrukturierung der Krankenhausversorgung am Beispiel einer Versorgungsregion in Nordrhein-Westfalen. Die Autoren der Studie schlagen vor, die stationär behandlungsbedürftigen Fälle in weniger, aber dafür spezialisierten Einheiten zu versorgen. Diese Konzentration soll Überkapazitäten abbauen und die Behandlungsqualität erhöhen. In der Modellregion seien weniger als die Hälfte der vorhandenen Krankenhäuser nötig. Übertragen auf ganz Deutschland würde das einen Abbau von mehreren hundert Krankenhäusern bedeuten.
Reha-Kliniken sind nicht Gegenstand der Studie. Deshalb sind die in der Studie gewählte Methodik, die Analyse und die Ergebnisse auf Reha-Kliniken auch nicht übertragbar. Darüber hinaus unterscheidet sich die medizinische Rehabilitation in Reha-Kliniken von der Krankenhausversorgung in der Anzahl der Einrichtungen, ihrer Verteilung, ihrem Behandlungsspektrum, dem Zugang zur Behandlung und ihrer Finanzierung ganz wesentlich. So sind alle Reha-Kliniken auf bestimmte Indikationen spezialisiert und unterliegen seit langem einer sehr ausdifferenzierten externen Qualitätssicherung durch die Kostenträger. Indikationsfremde oder seltene Behandlungsfälle, bei denen mangels Routine die Behandlungsqualität leidet, existieren damit praktisch nicht.
„Wir begrüßen aber den begonnenen Dialog und die öffentliche Diskussion über die Behandlungsqualität und die Versorgungssicherheit an deutschen Kliniken, den die Studie ausgelöst hat“, so Christof Lawall, Geschäftsführer der DEGEMED. Der Reha-Spitzenverband setzt sich bereits seit vielen Jahren für eine engagierte Qualitätspolitik in der medizinischen Reha ein. Ergebnis ist unter anderem die Qualitätsoffensive des Verbandes und die Reha-Qualitätskompasse seiner Mitglieder.
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