Die Anzahl der Anträge auf eine Kinder- und Jugend-Reha ist seit Jahren rückläufig. Dabei sind die Zahlen alarmierend: Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Baden-Württemberg sind 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik zwischen drei und 17 Jahren über­gewich­tig, rund 800.000 sind sogar fettleibig. Etwa ein bis zwei Jugendliche pro Schulklasse haben Asthma; 17 Prozent der Kinder und Jugend­lichen zwischen 11 und 17 Jahren zeigen psychische Auf­fälligkeiten.

Die DRV sei alarmiert angesichts der sinkenden Antragszahlen, bekannte Hubert Seiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRV Baden-Württemberg, bei der regionalen Jubiläumsveranstaltung 125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung in Baden-Württemberg, die am 21. Oktober 2015 unter dem Titel „Kinder-Reha sichert Lebens­läufe“ in den Fachkliniken Wangen stattfand. Um mehr Kindern und Jugendlichen einen gesunden Start ins Berufs­leben zu ermöglichen, startet die DRV Baden-Württem­berg das Pilotprojekt „Medizinisch-schulisch orientierte Rehabilitation“ (MSOR), bei dem die Schulen stärker eingebunden werden, informierte Seiter die rund 300 Gäste der Veranstaltung. In Abstimmung mit der Heimatschule und den Eltern sollen Wege in Ausbildung oder Studium abgestimmt und die Eignung in der Rehaklinik erprobt werden.

Die DEGEMED hat vor zwei Jahren das Bündnis Kinder- und Jugend-Reha mit ins Leben gerufen und  unterstützt das Pilot­projekt der DRV. „Es gibt einen großen Bedarf an medizinischen Reha-Leistungen für Kinder und Jugendliche. Zahlreiche Fachkliniken halten bundesweit ein hochwertiges und vielseiti­ges Leistungsangebot bereit“, sagt DEGEMED-Geschäftsführer Christof Lawall. „Deshalb ist es wichtig, die Betroffenen und ihre Familien zu erreichen. Das Pilotprojekt MSOR kann dabei gute Dienste leisten.“

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