130 Reha-Kliniken fordern auf Reha-Wirtschaftstag mehr Engagement der Politik bei Pflegebedürftigen
Die Bedeutung der medizinischen Reha wird vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wachsen. Die Hürden für eine adäquate Umsetzung medizinischer Reha zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit und Erwerbsunfähigkeit sind jedoch weiterhin zu groß. Über 130 Vertreter von Reha-Einrichtungen aus ganz Deutschland fordern deshalb anlässlich des Reha-Wirtschaftstages in Berlin ein Umdenken der Politik.
„Die Bundesregierung hat in der abgelaufenen Legislaturperiode mit dem Flexirentengesetz viel auf den Weg gebracht. Der Zugang zur Reha ist aber immer noch zu schwierig, insbesondere für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Personen“, bewertet der Vorsitzende der Fachgruppe Reha, Achim Schäfer, die aktuelle Situation.
DEGEMED-Geschäftsführer Christof Lawall unterstreicht: „Das komplizierte Antragsverfahren wirkt sich leistungsvermeidend aus. Das hat hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem und Volkswirtschaft.“
DKI-Geschäftsführerin Gabriele Gumbrich ist überzeugt, dass der Reha-Wirtschaftstag 2017 das richtige Signal setzt: „Die Beteiligung so vieler Experten aus der Reha-Branche verschafft den Forderungen die notwendige Legitimität.“
Neben der Forderung nach einem vereinfachten Antragsverfahren votierten die Teilnehmer für verbindliche Rahmenvereinbarungen zwischen Leistungserbringern und Kostenträgern sowie für die Soziale Pflegeversicherung als Reha-Träger.
Hintergrund:
Der Reha-Wirtschaftstag wird seit vier Jahren jährlich vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) veranstaltet. Kooperationspartner sind der VKD – Fachgruppe Reha und die DEGEMED. Bei dem Treff der Reha-Szene werden unter anderem die politischen Forderungen der Branche eruiert und abgestimmt.