Pressemitteilung

Teilhabe und Beschäftigung sichern: DEGEMED-Dialog mit Bundestagsabgeordneten diskutiert rehapolitische Ziele

Berlin 13.11.2025

Am 11. November 2025 lud die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zum DEGEMED-Dialog ins Bristol Hotel Berlin ein. Unter dem Motto „Teilhabe und Beschäftigung sichern – gemeinsame rehapolitische Ziele von Regierungskoalition und DEGEMED“ moderierte Andrea Hansen die Veranstaltung. Auf dem Podium diskutierten Lars Ehm, MdB (CDU/CSU), Angelika Glöckner, MdB (SPD), Dr. Constanze Schaal, zum Zeitpunkt des DEGEMED-Dialogs Vorstandsvorsitzende der DEGEMED, sowie Dr. Maik Fischer, zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Vorsitzender und mittlerweile Vorstandsvorsitzender der DEGEMED, über die aktuellen Herausforderungen der Reha-Branche und Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Teilhabe.

Ein zentrales Thema war die Situation der Empfänger_innen von Erwerbsminderungsrenten (EM-Rente). Aktuell beziehen 1,8 Millionen Menschen eine EM-Rente. Das entspricht rund 20 % aller Neurentner_innen. Die Rückkehrquote in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Jahr 2022 im Durchschnitt bei lediglich 1%.

Die eingeladenen Bundestagsabgeordneten erkannten die Relevanz der Reha-Branche für den Erhalt der Erwerbsfähigkeit. Ehm erklärte: „Prävention und Rehabilitation sind entscheidend für nachhaltige Teilhabe am Arbeitsleben. Die niedrige Rückkehrquote von EM-Rentner_innen in den Beruf ist fatal niedrig – das ist ein Alarmsignal für unser Reha-System. Wenn wir wollen, dass Menschen länger im Erwerbsleben bleiben, brauchen wir passgenaue, wohnortnahe und individuell beratende Angebote. Die Digitalisierung kann uns dabei unterstützen, aber nur, wenn wir Datenschutz und Datenvernetzung klug miteinander verbinden.“

Glöckner betonte die Bedeutung von Prävention und Koordination zwischen den Systemen: „Zu viele Menschen fallen derzeit durchs Raster, und das können wir uns weder gesellschaftlich noch volkswirtschaftlich leisten. Die Boomer-Generation scheidet bald aus dem Arbeitsmarkt aus und bereits jetzt ist der Fachkräftemangel akut. Wir müssen jetzt präventiv tätig werden und Schnittstellenprobleme zwischen den Systemen lösen.“

Im Rahmen des DEGEMED-Dialogs wurde zudem das Finanzierungsproblem der Reha- und Präventionsleistungen thematisiert, das vor allem auf die Deckelung des Reha-Budgets der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zurückgeht. Dr. Schaal erklärte: „Investitionen in Reha und Prävention lohnen sich, das haben wir als DEGEMED und Reha-Einrichtungen oft genug bewiesen. Reha-Maßnahmen erhalten die Erwerbsfähigkeit der Beitragszahler und entlasten somit langfristig die Sozialsysteme.  Dennoch ist die Finanzierung der Reha-Maßnahmen nicht auskömmlich. Wir fordern deshalb einen atmenden Reha-Budgetdeckel. Wir dürfen nicht an der medizinischen Reha sparen, sondern müssen mit der Prävention und Reha an Krankheitskosten sparen!“

Dr. Fischer pflichtete dem bei und hob hervor, dass Reha-Einrichtungen als strategischer Kern im Gesundheitswesen noch viel stärker eingebunden werden sollten: „Wir werden neue Vernetzungen und Schnittstellen in der Gesundheitsversorgung entwickeln müssen, ohne die bestehenden Strukturen aus den Augen zu verlieren. Reha-Einrichtungen sind leistungsfähige Gesundheits-Kompetenzzentren, die auch Prävention hervorragend umsetzen können, wie das Produkt ‚RV fit‘ der DRV zeigt. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Finanzierung, um diese Angebote mit einem starken Nutzen für Lebensqualität, Teilhabe und der Wirtschaft in Deutschland zu stärken.“

Der DEGEMED-Dialog verdeutlichte eindrücklich, dass die Sicherung von Teilhabe und Beschäftigung nur durch ein gemeinsames, entschlossenes Handeln von Politik, Leistungsträgern und Reha-Branche gelingen kann.

Über die DEGEMED
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED) ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland. Sie setzt sich für eine starke und zukunftsfähige Reha-Branche ein und fördert die Qualität, Vernetzung und Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtungen.

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