DEGEMED mahnt unentschlossene Rehabilitanden vor zu langem Aufschub wichtiger Reha-Maßnahmen. Verzögerung aufgrund der Sorge, sich in Pandemiezeiten in einer Reha-Einrichtung zu infizieren, fördere den Genesungsprozess nicht, sondern verschlechtere ihn. Bisherige Erfahrungen zeigten ein generell niedriges Infektionsrisiko in Reha-Einrichtungen.
Hintergrund
Anlage
Checkliste „Infektionsschutz in Reha-Einrichtungen“
1. Wie schützen Mitarbeiter und Rehabilitanden* der Einrichtung sich und andere? Wie sieht das Hygienekonzept aus und wo ist es nachzulesen?
Jede Einrichtung muss ein Hygienekonzept haben. Das fordern die Gesundheitsämter. In diesem Hygienekonzept beschreibt die Einrichtung, wie sie Mitarbeiter und Rehabilitanden mit Masken und Schutzbekleidung ausstattet. Daneben gehören auch Händedesinfektion, Reinigungs- und Lüftungsintervalle sowie der Umgang mit Speisen dazu.
2. Werden Abstandsregeln streng eingehalten?
Um Infektionsrisiken zu vermeiden, muss die Einrichtung zu jedem Zeitpunkt sicherstellen, dass ausreichende Abstände eingehalten werden. Das kann sie tun, indem sie die An- und Abreisetage stärker reglementiert, ein Wege-Leitsystem in Gängen und Fluren etabliert, Therapiegruppen teilt und Essenszeiten im Mehrschichtensystem organisiert.
3. Wie sieht die Informationspolitik zu Corona des Hauses aus?
Über die aktuelle Infektionslage sollte die Einrichtung regelmäßig nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Rehabilitanden informieren. Die Mitarbeiter sollten natürlich auch darüber aufgeklärt sein, wie sie mit Infektionsfällen umgehen.
4. Wie gestaltet sich das Aufnahmemanagement bei Antritt der Reha?
Hier kommt es darauf an, dass die Einrichtung bei Antritt der Rehabilitation nur Rehabilitanden mit einem aktuellen, negativen Test die Rehabilitation beginnen lässt − entweder durch Nachweis eines aktuellen, negativen Tests oder durch einen Test vor Ort.
5. Unterstützt die Reha-Einrichtung eine pandemiegemäße Anreise?
Manche Kliniken bieten einen eigenen Fahrdienst bei der An-und Abreise für den Transport von und zum Bahnhof an.
6. Wie oft werden Mitarbeiter und Rehabilitanden getestet?
Tests ohne das Vorliegen konkreter Symptome sollten in der Regel wöchentlich stattfinden.
7. Wie wird mit Verdachtsfällen oder positiv getesteten Mitarbeitern und Rehabilitanden umgegangen?
Verdachtsfälle oder positiv getestete Rehabilitanden begeben sich innerhalb der Einrichtung in Quarantäne. Die Mitarbeiter begeben sich in häusliche Quarantäne.
8. Wird unbefugten Dritten der Zutritt auf das Gelände / in die Klinik verwehrt?
Seit Beginn der Pandemie müssen die Einrichtungen sicherstellen, dass Unbefugte das Klinikgelände und die Einrichtungsgebäude nicht betreten. Einrichtungen sind dazu angehalten, dies auch zu kontrollieren.
9. Wie sehen die Regeln für Besucher aus?
Jede Einrichtung muss eindeutig regeln und transparent kommunizieren, wo sich Rehabilitanden und Besucher begegnen können und wie die Abstands- und Hygieneregeln dabei eingehalten werden.
10. Wie ist der Impfstatus der Mitarbeiter?
Inzwischen sind einige Reha-Einrichtungen bereits in der Lage gewesen, den Mitarbeitern ein Impfangebot zu machen. Das ist aber regional sehr unterschiedlich. Bundesweit ist die Impfquote in Reha-Einrichtungen daher noch nicht hoch. Das liegt v.a. an der noch nicht ausreichenden Verfügbarkeit von Impfstoffen.
Foto: Andrey Popov (Adobe Stock)